Landwirtschaft
Die Situation
In Malawi betreiben ca. 90% aller Menschen Landwirtschaft. Die meisten Erzeugnisse werden für die Versorgung der eigenen Familie gebraucht, überschüssige Erträge gelangen auch in den Einzel- bzw. Großhandel. Allerdings sind die meisten kleineren Farmer nicht sehr erfolgreich in der Bewirtschaftung ihrer Felder.
Das hat verschiedene Gründe: Zum einen fehlen die finanziellen Mittel, um genügend Saatgut und Düngemittel zu kaufen; zum anderen mangelt es an Knowhow, wie man Felder nutzbringend bebaut. Des Weiteren kann zu wenig Organisation zu mangelndem Antrieb führen.
Das Ziel
ist die Selbstständigkeit und den Erfolg der Bevölkerung zu steigern, in dem landwirtschaftliches Knowhow vermittelt wird, um die ökologischen Gegebenheiten ertrag- maximierend zu nutzen. Somit kann langfristig ständige Lebensmittelknappheit und Hungersnot reduziert und durch die Erschaffung von Arbeitsplätzen Existenzen vieler Familien gesichert werden.
Im Jahr 2021 beschlossen wir zusätzlich im Agrar Sektor tätig zu werden. Wir begannen auf einer Fläche von 2 Hektar (4 Acres) in der Region von Balaka (Owens Heimatdorf), mit dem Anbau von Soja und Mais. Fachliche Hilfestellung zum Thema Agrar-Bewirtschaftung liefert „Foundation for Farming“. Dies ist eine Organisation, die sich auf Landwirtschaft spezialisiert hat und sehr gute Resultate in den Erträgen vorweisen kann. Owen hat bereits ein erstes Training absolviert und mit einem Test bestanden. Nun ist er berechtigt die Normen der NGO weiterzugeben und zu lehren.
Durch den direkten Bezug unseres malawischen Mitgründers konnte das Projekt schnell und erfolgreich umgesetzt werden. Nach ersten kleinen Erfolgen erkennen wir ein großes Potential in diesem Bereich, und arbeiten daran, das Projekt entsprechend zu skalieren und auszubauen
Mit der Unterstützung der Roland Plocher gGmbH und der Mitwelt-Stiftung konnten wir diese Saison (2022/23) 40 Hektar Land mit Soja bewirtschaften.
Aller Anfang ist schwer! Der Weg hierher war nicht immer einfach für uns. Aber wir würden um keinen Preis der Welt etwas daran ändern. Unsere Erfahrungen haben uns zu dem gemacht, was wir heute sind - und wir haben aus unseren Fehlern gelernt. Davon können Sie heute profitieren.
Die Vision
Unser Landwirtschaftsprojekt soll langfristig im Wesentlichen aus einem Trainingscenter und einem Weiterverarbeitungsbetrieb bestehen. In dem Trainingscenter werden wir Farmern und Jugendlichen die Theorie und Praxis beibringen. Wir werden Teams zusammenstellen, in denen die Jugendlichen mit jeweils einem kooperierenden Farmer von uns zusammenarbeiten, um die Felder nach den neuen Prinzipien von „Foundations for Farming“ zu bestellen. Um Düngemittel, Saatgut und entsprechendes Werkzeug zur Verfügung stellen zu können, sind wir auf Partner wie Sie angewiesen.
Nach der Ernte werden die Erzeugnisse an die Teilnehmenden und ihre Familien verteilt und erwirtschaftete Überschüsse verkauft.
Langfristig wollen wir die Ernte zu Sojaöl und Tierfutter weiterverarbeiten. Hierfür soll ein Verarbeitungsbetrieb mit entsprechenden Maschinen und Büros, zusammen am Trainingscenter entstehen. Anhand einer integrierten Agrarfläche, einem Demonstrationsfeld, können wir einen effizienten Anbau vor Ort praktisch lehren und demonstrieren.
Durch die Investition in die Entstehung dieses Centers, dem Kauf von eigenem Land und die damit erweiterte Wertschöpfung durch die Weiterverarbeitung, wollen wir das Projekt auf lange Sicht eigenständig refinanzieren und auf das ganze Land ausweiten. So können wir auch mit Farmern aus den Regionen Mzuzu, Mzimba, Balaka und Blantyre kooperieren und in unserem Trainingscenter unterrichten, nachhaltigen und effizienten Ackerbau, im Einklang mit ihrer Umwelt, auszuüben. Durch diese Strategie wollen wir gezielt eine Eigendynamik anstoßen, in der sich das Wissen über nachhaltigen Ackerbau, und alle der daraus entstehenden Tätigkeiten, von selbst multipliziert und über Generationen weitergetragen wird.
Jeder fängt mal klein an - so wie wir. Aus einer gemeinsamen Vision haben wir zusammen Schritt für Schritt etwas Großes gemacht. Darauf sind wir stolz.